Die diesjährige Feier am Ort der ehemaligen Synagoge in Esens war geprägt von Dankbarkeit darüber, dass es der Stadt Esens gelungen ist, das Gebäude zu kaufen, in dem sich früher die Synagoge befunden hat. Schülerinnen und Schüler der Realschule hatten in einem Projekt die Namen der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger auf große Blätter geschrieben und an den Wänden der linken Hälfte des Gebäudes befestigt. Nach der Feier konnten Interessierte eine Kerze an einem Namen abstellen. Im rechten Teil des Gebäudes saß eine Gruppe MusikerInnen aus Stedesdorf, die die Feierstunde mitgestalteten und auch anschließend Musik erklingen ließen, als die übrigen Teilnehmenden einen kleinen Imbiss zu sich nahmen.

Ein für mich witziges, aber auch bewegendes Detail war, dass Frau Superintendentin Hadem in ihrem Predigtteil die ersten Verse des 1. Buches Mose auf Hebräisch zitierte und daran erinnerte, dass die 5 Bücher Mose innerhalb eines Jahres in der Synagoge gelesen werden und jeweils am Beginn des jüdischen Jahres wieder vorne begonnen wird. Auch ich hatte wenige Tage zuvor im kirchlichen Unterricht diese Verse gelesen, als wir uns mit der Bibel als Buch befassten, dass sich lohnt, gelesen zu werden.